Blue Zones & was wir von ihnen lernen dürfen

Kontinente in blau

Was sind Blue Zones (Blaue Zonen) genau?

Blaue Zonen sind Regionen der Welt, in denen Menschen besonders lange leben und dabei eine bemerkenswerte Gesundheit aufweisen. Diese Zonen wurden von dem Forscher und Autor Dan Buettner identifiziert und umfassen:

  1. Sardinien (Italien): Insbesondere die Region Nuoro ist bekannt für ihre hohe Dichte an männlichen
    Hundertjährigen.
  2. Ikaria (Griechenland): Die Bevölkerung dieser Insel hat eine der weltweit niedrigsten Raten an Demenz
    und anderen chronischen Krankheiten.
  3. Okinawa (Japan): Okinawa hat die älteste weibliche Bevölkerung der Welt, mit einer sehr niedrigen Rate
    an Herzkrankheiten und Krebs.
  4. Loma Linda (Kalifornien, USA): Eine Gemeinschaft von Siebenten-Tags-Adventisten, die für ihre
    gesunde Lebensweise bekannt ist.
  5. Nicoya (Costa Rica): Diese Region hat eine bemerkenswert niedrige Sterberate bei Männern
    mittleren Alters.

Jahrelang wurden diese Gebieten intensiv beobachtet und analysiert, um herauszufinden, weshalb die Menschen dort länger und vor allem gesünder leben. Diese daraus gewonnen Erkenntnisse sind nicht nur absolut faszinierend, sondern auch wahnsinnig nützlich für jeden, der seine eigene Gesundheit verbessern möchte.

Die wichtigsten Faktoren für gesundes, langes Leben

Die Forschung hat gezeigt, dass die Bewohner der Blue Zones bestimmte Lebensstilfaktoren teilen, die zu ihrer
Langlebigkeit beitragen. Diese Faktoren können in verschiedene Kategorien unterteilt werden:

Körperliche Aktivität

Bewegung ist in diesen Zonen ein natürlicher Teil des täglichen Lebens. Die Menschen integrieren regelmäßig körperliche Aktivitäten in ihren Alltag, ohne dass dies als „Sport“ im traditionellen Sinne betrachtet wird.
Beispiele wie Gartenarbeit, Gehen, Hausarbeit und traditionelle Handwerksarbeiten. Regelmäßige, körperliche Aktivität ist entscheidend für die Gesundheit. Schon 20 Minuten Radfahren können das Epigenom in Muskelzellen positiv
verändern und dazu beitragen,erz-Kreislaufsystem gesund zu halten, die Muskulatur zu stärken und die Mobilität bis ins hohe Alter zu erhalten.

Umgang mit Stress

In den blauen Zonen haben die Menschen verschiedene Methoden zur Stressbewältigung
entwickelt. Dazu gehören regelmäßige Meditation, Gebet, soziale Interaktionen und Rituale, die helfen, den Geist zu beruhigen und den Stress zu reduzieren. Einige spezifische Praktiken sind:

  1. Ikigai: Ein japanisches Konzept, das sich auf den Sinn des Lebens konzentriert.
  2. Moaï: Eine Tradition in Okinawa, bei der Menschen in kleinen Gruppen zusammenkommen, um einander zu
    unterstützen.

Meditation und Gebet: Regelmäßige spirituelle Praktiken, die in vielen der blauen Zonen verbreitet sind.

Ernährung

Die Ernährung in den blauen Zonen ist überwiegend pflanzenbasiert und besteht aus unverarbeiteten Lebensmitteln. Hoher Anteil an Gemüse und Obst, gesunde Fette, Hülsenfrüchte, wenig Fleisch, Vollkornprodukte und fermentierte Lebensmittel, moderater Konsum von Alkohol, lokale und saisonale Lebensmittel, sehr wenig Zucker und verarbeitete Lebensmittel sind der Schlüssel einer gesunden Ernährung.

Lebens- und Daseinssinn

Ein starkes Gefühl von Lebenssinn und Zweck ist ein weiterer Schlüsselfaktor für die Langlebigkeit in den blauen Zonen. Die Menschen in diesen Regionen haben oft klare Rollen innerhalb ihrer Gemeinschaft und fühlen sich gebraucht und geschätzt. Dies gibt ihrem Leben Bedeutung und Motivation, was sich positiv auf ihre geistige und körperliche Gesundheit auswirkt.

Soziale Beziehungen

Starke soziale Netzwerke sind ein weiteres gemeinsames Merkmal der blauen Zonen. Die Menschen in diesen Regionen haben enge familiäre und soziale Bindungen, die ihnen emotionale Unterstützung und ein starkes Gefühl der Gemeinschaft bieten. Diese sozialen Verbindungen tragen zur psychischen Gesundheit bei und können das Risiko für Depressionen und Angstzustände reduzieren.

Quelle: Healversity – Macht der Epigenetik, Whitepaper zu „Blaue Zonen und Langlebigkeit“, 2024

Fotocredit: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay