Der Darm – unsere Gesundheitszentrale

Gesundheitszentrale-Darm

Die Wissenschaft beginnt erst richtig zu verstehen, welch Wichtigkeit der Darm für unsere Gesundheit hat und welchen Einfluss er auf fast alle Vorgänge im Körper hat.

Was Sie über Ihren Darm wissen müssen

Der Darm ist mit einer Fläche von 300 Quadratmetern nicht nur unser größtes Organ. Er bietet auch wichtigen Lebensraum für zahlreiche Mikroorganismen. Wir unterschätzen nach wie vor welche enorm wichtige Rolle unser Darm für den Erhalt unserer Gesundheit spielt.

Ein kurzer Überblick über die Anatomie des Darms
Der Darm schließt an den Magenausgang an und besteht vereinfacht gesagt aus den beiden Hauptteilen Dünndarm und Dickdarm. Ersterer lässt sich in Zwölffingerdarm, Leerdarm und Krummdarm unterteilen. Zweiterer untergliedert sich in Blinddarm mit Wurmfortsatz, Grimmdarm und Mastdarm. Im Zwölffingerdarm werden Verdauungssekrete unter den Speisebrei aus dem Magen gemischt. Hiermit setzt auch die eigentliche Aufnahme von Nährstoffen in den Körper ein.

Im Dünndarm wird die vorverdaute Nahrung in einzelne Bestandteile wie z.B. Aminosäuren und freie Fettsäuren aufgespalten. Diese Verbindungen gelangen schließlich über die Darmschleimhaut ins Blut. Im Dickdarm wird dem Dünndarm-Inhalt zur Eindickung des Stuhls Wasser entzogen. Die Bakterien des Dickdarms fermentieren die in der Nahrung aufgenommen Ballaststoffe, welche den Zellen des Dickdarms als Nährstoffe dienen und so die Darmfunktion unterstützen.

Unterschiedliche Bakterien in den verschiedenen Darmabschnitten
Der gesamte Verdauungstrakt bietet enorme Fläche für den Austausch zwischen Mikroorganismen und menschlichen Zellen bei der Verstoffwechslung von Nährstoffen. Abhängig vom Stoffwechsel und von der Nährstoff-Situation sind die unterschiedlichen Abschnitte des Verdauungstraktes mit unterschiedlich wichtigen Bakterien besiedelt.

Der Darm beherbergt ca. 100 Billionen Bakterien (100.000.000.000.000). Zusammengesetzt wird diese Zahl durch nur rund 500 bis 1.000 Bakterienarten, die sich wiederum nur in 4 Unterkategorien unterteilen: Firmicutes, Bacteroidetes, Proteobacteria und Actinobacter.
Diese Bakterienarten suchen sich jeweils aus, wo genau sie sich im Darm ansiedeln, wo sie die für sich geeignetsten Lebensbedingungen vorfinden. Im Dünndarm lebt zwar nur ein kleiner Teil der wichtigsten, gesundheitserhaltenden Bakterien. 90% der Bakterien leben im Dickdarm.

Im Dünndarm findet man die berühmten Lactobazillen, sie sorgen durch die Produktion von Milchsäure für eine Stabilisierung des pH-Wertes im Darm und verhindert so den Ausbruch von Darmpilzen beispielsweise. Im Dickdarm finden wir u.a. den probiotischen Keim, Bifidobacterium Bifidum. Er gehört zur Darmflora eines jeden gesunden Erwachsenen. Er stabilisiert den Cholesterinspiegel, lindert allergische Symptome, verbessert das Hautbild und hilft bei der Verminderung von Stressempfinden und schützt vor freien Radikalen, die a la longue eine Rolle beim Ausbruch von Krebs spielen.

Einfluss des Mikrobioms auf Darmerkrankungen
Das Mikrobiom (auch bekannt als Darmflora) ist für viele lebenswichtige Vorgänge bei uns Menschen, etwa Schutz vor Krankheitserregern und die Stärkung des Immunsystems zuständig. Eine sogenannte Dysbiose (ein Ungleichgewicht quasi) wir mittlerweile mit zahlreichen, unterschiedlichen Erkrankungen in Verbindung gebracht.

Die häufigsten Dünndarm-Erkrankungen lassen sich in entzündliche Darmerkrankungen, Autoimmunerkrankungen und Infektionskrankheiten einteilen. Die bekannteste entzündliche Erkrankung ist beispielsweise Morbus Crohn. Zöliakie, bei der das Immunsystem das harmlose Eiweiß Gluten als gefährlich einstuft und bedrohlich darauf reagiert, ist eine der immer mehr verbreitetsten Autoimmunerkrankungen.

Großteil unserer Immunzellen im Darm gebildet
Als Zuhause für rund 2 kg Bakterien, die allesamt zur Aufrechterhaltung unserer Gesundheit beitragen, ist unser Darm somit nicht nur das vielfältigste Organ, sondern auch eines der Wichtigsten. Heutzutage weiss man zum Beispiel auch, dass stillende Mütter nachweislich ihre Darmflora über die Muttermilch an ihr Baby weitergeben. Umso wichtiger also die Gesundheit der Darmflora der Frau rund um den Zeitpunkt der Zeugung, Geburt und Stillzeit.

Der Großteil unseres Immunsystems wird im Darm gebildet, Allergien und Infektanfälligkeiten nehmen hier ihren Anfang.
Selbst Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer scheinen im Darm zu wurzeln. Jüngste Studien belegen, dass die Darmflora sogar enormen Einfluss auf unsere Hirnfunktionen, Entscheidungsfindung und unsere Gefühlswelt hat.

Mit all dem Wissen sollten wir unseren Darm als wesentliche Gesundheitszentrale beginnen zu behandeln.

Sie leiden an chronischen Infekten, fühlen sich oft erschöpft und ausgelaugt, haben Magen-Darm-Beschwerden, Allergien oder leiden an chronischen Schmerzen? Kontaktieren Sie mich gerne!

 
Quelle: Bauchgefühl -Einsichten in die Darmgesundheit, 10. Ausgabe, Was Sie schon immer über den Darm wissen wollten, Seite 6-10, Institut Allergosan