Heute wichtiger denn je: Man kann mit Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Aminosäuren und essenziellen Fettsäuren Krankheiten vorbeugen. Orthomolekulare Medizin nennt sich dieser Bereich der Medizin.
Krankheitsprävention statt Reparaturmedizin
Zink bei Erkältungen, Antioxidantien schützen vor dem Altern, Nutzen von Selen bei Krebs – die Wissenschaft ist heutzutage weiter denn je in ihren Erkenntnissen über Krankheitsprävention. Waren Anfang des 20. Jahrhunderts noch Infektionen Hauptursache für Todesfälle, hat sich heute das Bild völlig gewandelt. Chronische Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs sind überwiegend für die Mehrzahl der Todesfälle verantwortlich.
Passende Ernährung und Lebensführung beugen Entstehung von Krankheiten vor
Auf Grund der wachsenden Erkenntnisse über die an der Entwicklung dieser Krankheiten beteiligten Faktoren (Rauchen, Ernährung, Alkohol, Umweltgifte) bietet sich die Chance, durch gesunde Ernährung und Lebensführung der Entstehung dieser Krankheiten vorzubeugen und bis ins hohe Alter Vitalität und Leistungsgefühl zu bewahren.
Orthomolekulare Medizin: Was ist das?
Im Zuge dieser Erkenntnisse auf dem Gebiet der Biochemie und Vitaminologie hat sich eine relativ neue therapeutische Disziplin etabliert, die zur Prävention und Therapie von Krankheiten gezielt Mikronährstoffe, zum Teil in sehr hohen Dosierungen, einsetzt. Diese Therapieform nennt sich „orthomolekulare Medizin“ und ist Teil eines ganzheitlichen Therapiekonzeptes.
Der Begriff orthomolekular bedeutet soviel wie die richtigen Moleküle (ortho=gut, molecular=kleinste Bausteine), im übertragenen Sinne die richtigen Nährstoffe. Zur Aufrechterhaltung einer optimalen Gesundheit ist der Mensch auf genau diese Bausteine angewiesen.
Wirkstoffe in der orthomolekularen Therapie
Die eingesetzten Wirkstoffe sind keine körperfremden Arzneimittel, sondern essenzielle Mikronährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, essenzielle Fett- und Aminosäuren. Die therapeutische Anwendung von B3 und Vitamin C in der Psychiatrie durch die beiden Ärzte Dr. Hoffer und Dr. Osmond in den 50er Jahren zählt zu den Anfängen der orthomolekularen Medizin.
Mikronährstoffe weisen beispielsweise im Vergleich zur Arzneimitteln eine sehr viel größere therapeutische Breite auf und wirken aufgrund der gegenseitigen Abhängigkeiten im Stoffwechsel in Kombination. Die orthomolekulare Medizin versucht daher diese positiven Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Stoffen zu berücksichtigen und zu nutzen.
Beseitigung der Ursachen und nicht nur Symptombehandlung
Die orthomolekulare Medizin setzt, im Vergleich zur Schulmedizin, stärker bei der Beseitigung der Krankheitsursachen an und begnügt sich nicht nur mit der Behandlung der Symptome. Chronische Krankheiten entwickeln sich über Jahrzehnte, daher ist für ihre Vermeidung auch eine frühzeitige und langfristige Anwendung von Mikronährstoffen essenziell.
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Quelle: Orthomolekulare Medizin, Leitfaden für Apotheker und Ärzte, 3. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, Seite 3-5
Fotocredit: marijana1